
Neben Minister Maganga-Moussavou waren auch Fischereiinspektoren, Nationalpark-, Umweltschutzbeamte und die gabunische Marine auf Patrouille mit der Sea Shepherd Crew in den Hoheitsgewässern Gabuns, die das größte Netzwerk von Meeresschutzgebieten in Afrika einschließen.

Während der Inspektion an Bord eines Ringwadenschiffes konnte Minister Maganga-Moussavou die Auswirkungen der Ringwadenfischerei auf die lokale Haifischpopulation mit eigenen Augen sehen. Obwohl Thunfisch die Zielart der Ringwadenschiffe in den Gewässern Gabuns ist, haben gabunische Beobachter dokumentiert, dass der Einsatz von Lockbojen, sogenannte Fish Aggregation Devices (FADs), zum massiven Beifang von Haien und Jungfischen führt.

Aktuell reguliert Gabun die Anzahl der Lockbojen pro Schiff, es stehen aber bereits Überlegungen im Raum, den Fang mit Lockbojen schrittweise einzustellen. Gabun wäre damit eines der ersten Länder, das diese Entscheidung trifft.
"Die Anwesenheit eines gabunischen Ministers an Bord eines Sea-Shepherd-Schiffes auf Patrouille zeigt das Engagement der gabunischen Regierung, sich nicht nur auf den Lorbeeren vergangener Naturschutzerfolge auszuruhen, sondern stattdessen weiterhin Naturschutzgeschichte zu schreiben. Sea Shepherd dankt Minister Maganga-Moussavou für seine Führungsrolle bei der Unterstützung seiner Fischereiinspektoren an der Front der Erhaltung. Gabun ist somit weiterhin sowohl im regionalen als auch im globalen Fischereimanagement führend", sagte Peter Hammarstedt, Kampagnenleiter Sea Shepherd Global.

Im September stürmten bewaffnete gabunische Strafverfolgungsbeamte, die an Bord der BOB BARKER arbeiteten, bei einer nächtlichen Razzia das unter kongolesischer Flagge fahrende Schiff TCHILASSI. Das Schiff war gerade dabei, sein Ringwadennetz illegal in den geschützten Gewässern des Mayumba-Nationalparks auszulegen. Im Juli wurde das Schleppnetzschiff HAIXIN 27 im Meeresreservat Grand Sud du Gabon abgefangen und festgesetzt.

OPERATION ALBACORE IV endet mit der Abreise der BOB BARKER aus den gabunischen Gewässern, aber Sea Shepherd ist entschlossen, weiterhin mit Gabun und anderen regionalen Partnern zusammenzuarbeiten, um den Golf von Guinea vor illegalen und destruktiven Fischereipraktiken zu schützen. Im Zuge der OPERATION ALBACORE IV wurden mehrere Fischereifahrzeuge festgesetzt und rechtliche Schritte eingeleitet. Dadurch wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Schutz der Ozeane gestärkt, unzählige Meerestiere wurden gerettet und Afrikas größtes Netzwerk von Meeresschutzgebieten wurde weiterhin verteidigt.

Operation Albacore
Es wird geschätzt, dass jedes Jahr weltweit zwischen 11 und 26 Millionen Tonnen Fisch durch IUU-Fischerei gefangen werden. Die Entwicklungsländer sind besonders anfällig für IUU-Fischerei: Bis zu 40 % der in west- und zentralwestafrikanischen Gewässern gefangenen Fische werden von kriminellen Fischereiunternehmen gefangen.
Im Jahr 2016 arbeitete Sea Shepherd mit der Regierung Gabuns bei der ersten OPERATION ALBACORE zusammen. Die Zusammenarbeit hat seitdem zu über 140 Inspektionen von Fischereifahrzeugen auf See und der anschließenden Festsetzung von zehn illegalen Fischereifahrzeugen geführt.
Neben der Zusammenarbeit mit Gabun ist Sea Shepherd seit 2016 auch Partnerschaften mit den Regierungen von Gabun, Liberia, São Tomé und Príncipe, Tansania, Benin, Gambia und Namibia eingegangen, um die IUU-Fischerei zu bekämpfen, indem sie den afrikanischen Küstenstaaten zivile Küstenpatrouillenschiffe zur Verfügung stellt, damit die Behörden die Fischereivorschriften und die Naturschutzgesetze in ihren Hoheitsgewässern durchsetzen können. Bisher haben die einzigartigen Partnerschaften zur Festnahme von 45 Schiffen wegen illegaler Fischerei und anderer Fischereiverbrechen geführt.